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Das Münchner Bier- und Oktoberfestmuseum zeigt vom 25. Juli 2014 bis 15. November 2014 in seinen Sonderausstellungsräumen im vierten Stock die Ausstellung:

Zwischen Maßkrug und Moderne

Der Münchner Künstler Rupert Stöckl (1923 - 1999)

Wie kaum ein Zweiter hat der Künstler Rupert Stöckl in den Jahren 1970 bis zu seinem Tod 1999 das künstlerische Bild der Stadt München geprägt.

Mit seinengebrauchsgrafischen Arbeiten - vom Werbeplakat für die "Süddeutsche Zeitung" über noch heute benutzte Speisekartenentwürfe berühmter Münchner Wirtshäuser (Hofbräuhaus) bis hin zur Vielzahl der von ihm gestalteten Maßkrüge der Oktoberfestwirte - hat er künstlerische Maßstäbe gesetzt.

Nicht jedem Bewunderer seiner vor allem gastronomischen Gebrauchsarbeiten dürfte bekannt sein, dass Rupert Stöckl auch im Bereich der künstlerischen Moderne große Erfolge erzielte. Mit seinen abstrakten Bildern und Collagen, die oft an eine phantasievolle Tierwelt zu erinnern scheinen, feierte er Erfolge im In- und Ausland: auf den Münchner Kunstausstellungen 1953 bis 1956, der "Biennale 57 Jeune Peinture" in Paris sowie der "XXX. Biennale di Venezia" von1960.

Seine eigenwillige Objektkunst aus technischen Fundstücken (Maschinen) , Kitsch, religiöser Volkskunst (Klosterarbeiten) oder Andenken aus allen Bereichen des bayerischen Alltagslebens fand 1967 im deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Montreal (Kanada) ihre Krönung in einer aufwendig inszenierten Spielzeug-Eisenbahnwelt. Sie sollte auf sehr verspielte Weise einen hintersinnigen Blick auf das prosperierende Deutschland der späten Wirtschaftswunderzeit werfen.

Aufgrund seiner stilistischen Vielfalt und seines oft überbordenden Ideenreichtums fiel es den Kunstkritikern nicht leicht, ihn einzuordnen. Mal wurde er als "abstrakter Spitzweg" tituliert, mal als "bayerischer Dalí" oder mit Hieronymus Bosch (1450 - 1516) verglichen. Einig war und ist man sich hingegen über die Einschätzung seiner Persönlichkeit. Seine Verwurzelung in bayerische Sitten und Gebräuche, die soziale Bindung an seine Heimatstadt haben ihn zu einem "Münchner Original" werden lassen.

Sein alljährlicher Festkalender reichte vom Fasching (wo er eine Saison als "Faschingsprinzessin" regierte) über Starkbier- und Maibock- Anstiche, die Auer Dult und das Oktoberfest. Dazwischen galt es, als Mitglied der "Filser-Buam", aktive Brauchtumspflege zu betreiben. Als Sammler ("I samml' ois!") zog er jahrelang über Europas Flohmärkte von Paris bis Arezzo, um Seltenes, Seltsames und Selbstverständliches zu kaufen. Manches wurde zu Material-Collagen verarbeitet, das meiste aber diente zur Dekoration seiner Münchner Mansardenwohnung. Hier gaben sich Fatschenkinder, Engel und königlich Bayerisches ein kunterbuntes Stelldichein.


Münchner Bier- und Oktoberfestmuseum
STERNECKERSTRASSE 2

80331 MÜNCHEN

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